(inkl. Nerdtalk und ohne Bilder...)
Heute habe ich mir vorgenommen dem Problem der reissenden Speichen für so lang wie möglich ein Ende zu setzen. Ich bin also von Steinenstadt (nahe Neuenstadt) mit dem Fahrrad nach Freiburg gefahren um mein hinteres Laufrad bei einer vertrauenswürdigen Fahrradverstatt auf eine neue Felge speichen zu lassen.
Der Laden hatte leider keine Resourcen (bzw. skaliert halt nicht so gut) und hätte mich auf den 7. Mai verschoben, schickte mich aber dann zu einer anderen Werkstatt. Ich bin dann zu dieser Werkstatt gefahren und entwickelte langsam ein Gefühl für Freiburg - ein Gefühl das diesmal nichts mit Liebe zu tun hat - wurde dann aber mit der harten Frühling-/ab-in-den-Sommer-Realität konfrontiert. Warteliste: 4 Wochen!
Daraufhin bot ich an selber Hand anzulegen (YOLO!) und wurde weggeschickt. Man schickte mich ich die Fabrik zur Selbsthilfewerkstatt. Ein paar Bedenken hatte ich ja schon, ich habe ja noch nie gespeicht und für mich ist das immer die höchste Disziplin bei der Fahrrad-Reparatur gewesen.
Also, was habe ich genau vor (Vorsicht - jetzt Nerdtalk/Fahrradliebe!):
In Karlsruhe empfahl man mir die Hohlkammer-Felge Andra 30 von Rigida die besonders stabil ist und dessen Bohrungen für die Nippel versetzt sind so dass die Speichen mit ihrer verkürzte Speichenlänge entlastet werden. Diese Felge ist angeblich so das Beste was man seiner Rohloff antun kann. Ausserdem verbaute ich diesmal sogenannte DD-Speichen die am Kopf und am Gewinde etwas dicker sind als in der Mitte. Die Speichen sind dadurch anscheinend belastbarer (ich hab's noch nicht ausgerechnet).
Im Nachhinein frage ich mich warum mir das bei dem Felgentausch in Hamburg noch nicht angeboten, bzw. verbaut wurde, die Kollegen wussten immerhin was ich vorhatte. Nun gut, durch diese, ich nenne es mal Schlamperei, sind gute 90EUR auf der Straße geblieben und der Stress hat mich bestimmt 10 Jahre meines Lebens gekostet.
Ich lerne einspeichen, was Igel in diesem Kontext bedeutet und wie schwer (verdammt schwer wenn man sie die ganze Zeit in der Luft halten muss) so eine Rohloff Getriebenabe ist.
Nach geschlagenen 3,5 Stunden Bastelei machte die Werkstatt dicht und ich war natürlich noch nicht fertig (bei dem ganzen Rumgedrehe habe ich die Speichen häufig wieder gelockert obwohl ich sie festziehen wollte).
Bei der Fahrt nach Furtwangen habe ich auch festgestellt dass ich statt den 15er Ritzel doch lieber ein 16er nehmen sollte, aber der Tausch war im Gegensatz zum Felgentausch ein Witz (über den man lachen darf, aber nicht muss*).
Ich durfte das Fahrrad zum Glück in der Werkstatt lassen. Wenn ich das Fahrrad zum Bahnhof und von Schliengen nach Steinenstadt hätte bringen müssen wäre ich wahrscheinlich vor die nächste Tram gesprungen.
Also, mein Fazit: Selbsthilfewerkstätten sind ein Spaß für die ganze Familie! Man lernt was über's Fahrrad, wartet nicht so lange, spart eine Menge Geld (9EUR für die Werkstattbenutzung und knapp 60EUR Materialkosten) und lernt viele nette Menschen kennen.
Bis dahin.
Flo
* Lachen ist gesund und hilft auch in nahezu ausweglosen Situationen besser klarzukommen.
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