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Sonntag, 19. April 2015

Tag 11-12 - Regel 2: Niemals Sonntags fahren

Worms ist ganz schön - so viele glänzende Autos und Typen die sie trotzdem polieren - aber 1 Tag Pause reicht dann auch. Als Punk-Indie-Rock-Musik-Fan ist die Auswahl stark eingeschränkt. Also der Tag war schön, aber der Abend ein wenig gediegen. Auf der Suche nach einem besseren Kompass hatte ich genauso wenig Glück wie auf der Suche nach einem Paar Sticks.
Es ist Sonntag, ich hab' Saft, checke rechtzeitig aus und das Fahrrad ist auch Tip-Top eingestellt. Die 90km nach Karlsruhe schaffe ich locker. Ich entschied mich für die westliche Vélo-Rhein-Route und zieh entspannt 65km von der Strecke ab. Mein erster Stopp: Speyer.



Es sind unglaublich viele Menschen auf dem Weg und in dem Ort. Ich verzieh mich in eine Seitengasse und schnabulier einen Döner in einem Familienunternehmen. Mama und Papa richten das Essen an, der älteste Sohn kassiert und die älteste Tochter räumt ab. Die nächst jüngere Generation verteilt Flyer und die jüngsten bestaunen mein Fahrrad, genauer gesagt den Anhänger.

Nach dem ich aufgegessen habe fahre ich die Seitengasse weiter bis ich auf einen, von der Sonne überfluteteten, Platz komme und stelle mich neben ein hochpoliertes Motorrad. Die Reflektionen auf der Maschine haben mich so beeindruckt, daß ich erstmal ein Selfie machen musste.



Satt und entblättert ging's weiter. 10 Minuten später befand ich mich wieder auf dem offiziellen Radweg und weiter 20 Minuten später riss mir die nächste Speiche.

- ommmmMMM! -

Da die Fahrradläden am Sonntag zu haben entschied ich mich kurzerhand das Rad zum 9km entfernten Bahnhof Lingenfeld zu schieben und folgende Regel 2 (^1) aufzustellen:

Fahre niemals Sonntags!

Ich wünsche mir endlich einen Tag ohne das irgendwas Blödes passiert und ich die Fahrt einfach nur geniessen kann. Ich kämpfe mit dem Frust und muss mir die ganze Zeit sagen dass ich ja genug von ihr habe.

Dann stieg ich in den Zug und fühle mich irgendwie schlecht dabei. Ich wollte eigentlich die ganze Strecke, ohne Ausnahmen, auf dem Fahrrad zurücklegen und jetzt überbrücke ich 35km mit dem Zug. Ich rede mir ein, daß ich genug Umwege gefahren bin um die 35km vernachlässigen zu dürfen, aber ein bitter Nachgeschmack bleibt.

In Karlsruhe angekommen, S3 - sechs-fuffzig, schob ich das Rad zur leicht verkommenen Herberge und bekam bei der Anmeldung ein Fragebogen (eine Meinungsumfrage) in die Hand gedrückt. Einzelzimmer waren aus, obwohl ich mir gerade heute eins gewünscht hätte. Jetzt verbringe ich 2 Tage mit mit einem sehr jungen Zimmergenossen und habe die Ruhe um ein paar Sachen wegzuschicken und mein Fahrrad reparieren zu lassen (in umgekehrter Reihenfolge).

Der Laden, bzw. die Herberge, ist mit 2 Klassen (eine Landwirtschafts- und eine Hauswirtsschaftsklasse) praktisch komplett belegt. Also feiere ich ich jetzt noch mal ein paar unterschiedliche Alkopops (die ich mir mittlerweile schon Rheinstellt habe), versuche den Abend (^2) nicht mehr bewusst wahrzunehmen und den Kummer zu vergessen.

P.S. Man kann jetzt über den PayPal-Button (zur Rechten) spenden. Die Reparaturen und die niedrigen Temperaturen sprengen ein ganz bisschen die Kosten für diese Tour.

^1 Regel 1: Habe immer mindestens einen Liter Wasser dabei!
^2 ... und einen Haufen randalierender 19-Jähriger ...

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