Das erste Highlight kam dann im alten Elbtunnel. Ich durfte mit dem "großen" Fahrstuhl wieder hochfahren. Ich kam mir ein wenig komisch dabei vor da ich den Fahrstuhl ganz für mich alleine hatte, aber das Gefühl verlor sich ein wenig da ich mich gefreut habe mit dem ganzen Kram nicht zwischen 10-20 weiteren Leuten stehen musste die ganz dringend nach oben wollen.
Die Reise durch Wilhelmsburg verlief relativ schmerzlos dafür hatte es Harburg in sich. Mit der Fahrradkarte konnte ich mich nur so lala orientieren und ich musste das erste mal den Kompass. Dass so viele früh- und spätpubertierende Jungs und Mädels willkürlich die Radwege kreuzten half mir nicht gerade dabei und ich spürte wie ich langsam ungeduldig wurde. Vielleicht wurde ich auch hungrig und so machte ich kurz bevor ich Harburg verlies noch eine kleine Rast, wie ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen konnte auch meine letzte.
Ich stellte aber fest dass ich vergessen hatte das Solarpanel in Betrieb zu nehmen und so tat ich das ganz nachsorglich.
Ich befürchte meine Durchschnittsgeschwindigkeit war zu diesem Zeitpunkt auf sehr niedrigem Terrain, aber immerhin bin ich ein paar mal im Kreis gefahren, so konnte ich zumindest den Computer austricksen. Endlich Land in Sicht und der Himmel klarte sich auch auf, die Sonne schien plötzlich so stark das ich mir die Klamotten vom Körper riss und in den nächsten Bach gesprungen bin...
Ok, ich hab mir eigentlich nur die Jacken regelmässig an- und ausgezogen und hinten an meinen Anhänger gespannt, aber bevor ich jetzt zu detailliert (langweilig) schreibe springe ich mal ein wenig.

Ich bin also ein wenig entrückt als man mich durch schlammige Waldstücke geschickt hat. Das wäre wahrscheinlich ein heiden Spass für Leute mit Mountainbike gewesen, ich bin mit meinem Trekkingrad und dem Anhänger aber eher durch die schmalen nicht ganz so matschigen Linien im Weg gezittert.
Irgendwann überraschte mich dann die Lüneburger Heide wieder mit seiner wunderschönen Landschaft und auch hier merkte ich dass mir das Kartenlesen noch nicht so leicht von der Hand ging. Irgendwann hab ich dann auf meine Route geschissen und hab einfach nur die Orte anzufahren die ich sowohl auf den Schildern als auch der Karte gefunden habe.
Ich nahm absolut menschenverlassene Wege und auch die Beschilderung lässt vermuten dass diese Straßen/Wege lange nicht mehr regelmässig benutzt wurden. Ein schöner Gedanke dass es noch nicht überall so voll ist.
Mittlerweile war ich auf dem Weg nach Heber, bin 90km gefahren und Soltau war noch 23km entfernt. Das war zwar nicht ganz auf meiner Route, aber meine Wasservorräte waren beinnahe aufgebraucht, ich war total fertig und ein Campingplatz nicht mehr ganz so weit weg. Ich habe dann, bei 105km etwa, herausgefunden dass es so was wie Quick-Camping gibt (da stehen dann irgendwie nur noch Automaten rum) und dass Soltau und ein anderer Campingplatz nur noch 10km weit weg waren, also scheiss drauf (bzw. YOLO)!

Willkommen in Röders' Park, der Campingplatz wurde vor ein oder ein paar Jahren wohl zu einem der besten Campingplatz Deutschlands ernannt und die Duschen waren tatsächlich erste Sahne!
Ich musste jedoch ein wenig schmunzeln als ich darüber nachdachte ob ich nicht vielleicht einen günstigeren Platz vorgezogen hätte. Da ich das auf meiner Karte aber eh nicht unterscheiden kann und ich eigentlich nur pennen wollte war mir das dann kurz darauf auch wieder egal.
Schnell noch die Eltern beruhigt, 'nen Liter Wasser gestürzt und dann wiegte mich auch schon die nächste Dosis Medi Knight in den Schlaf, der sehr kurz war...
Fortsetzung folgt.
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