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Bin da und der nächste Artikel ist in Arbeit!

Mittwoch, 20. Mai 2015

Tag X+14 - Urrwaarr

Wo war ich und wo bin ich? Also ich war die letzten 13 Tage in Frankreich. Über die ersten 7 Tage habe ich bereits berichtet und ich bin froh, also richtig Glücklich - man sagen - dass mein Fahrrad tut.

Ich saß wie so oft vor einem InterMarche und schrieb so an dem letzten Eintrag und plötzlich sprach mich eine nette junge Dame an.
Also nicht was man jetzt denken könnte, sie sah mein Fahrrad und mich vor einem geschlossenen InterMarche um mein Laptop gekrümmt und vermutete dass ich mich verfahren habe.

Es gibt unglaublich nette Menschen auf dieser Welt und auf dieser Reise habe ich unverhältnismäßig viele davon getroffen.

Wir unterhielten uns geschlagene 1,5 Stunden und habe 2 bis 3 Lebensgeschichten gehört. Mir wurde angeboten dass ich im Garten schlafen kann, dass meine Sachen transportiert werden und Süßigkeiten...
Die Zeiten in denen ich auf meine Eltern gehört habe sind ja zum Glück vorbei, also stand ich gedanklich schon mit meinem Zelt in ihrem Garten. Gedanklich...

Bevor ich jetzt weiter schreibe muss ich kurz Anmerken dass ich, oder mein Gehirn manchmal etwas seltsam funktionierten.

Sie gab mir eine Wegbeschreibung und ich hab aus 3 hinreichenden Bedingungen 2 notwendige gemacht. Ich bin trotzdem dran vorbeigefahren - wenn man sehr hügelige Landschaften abfährt dreht man ungern um und fährt 5km zurück - und als ich wieder Empfang hatte meldete ich mich telefonisch ab.
So fuhr ich dann weiter... und weiter... und... ich kam einfach an keiner "ordentlichen" Schlafmöglichkeit mehr vorbei. Ich machte kurz Rast an einer entsprechenden Stätte / Parkplatz und spielte kurzzeitig mit dem Gedanken dort zu pennen... das Wetter war gut, die Straße nicht ganz so stark frequentiert und ich hatte ein gutes Maß an innere Unruhe. Ich fuhr weiter, so bis um 23 Uhr, ärgerte mich dass ich vor 5 Stunden nicht umgekehrt bin und fuhr einen Campingplatz an der in einem beschissenen Tal lag. "Wehe wenn der Knast zu hat!" dachte ich mir auf der Abfahrt, die ansonsten sehr schön war.





Natürlich war der Campingplatz noch nicht offen, aber um 23 Uhr - der Körper ist müde und es ist stockfinster - ist man auch mit einer "außerordentlichen" Schlafmöglichkeit sehr glücklich. Ich schrieb dann noch - sehr gewissenhaft - einen freundlichen Brief an den Besitzer, klebte ihn an die Tür der geschlossenen Rezeption und stürzte mich auf's ungemähte Grün. Während ich das Zelt aufbaute fuhr Ichweissnichtwer über den Platz und mir rutschte ganz kurz das Herz in die Hose. Ichweissnichtwer war aber auch alles scheiss egal und verkroch sich schnurstracks in sein Bungalow.
Morgens habe ich dann die sanitären Anlagen ausprobiert und siehe da, alles funktioniert - Duschen FTW! Dann bin ich zur immer noch geschlossenen Rezeption, habe den Zettel entfernt und bin abgehauen.

Der nächste Campingplatz war fast ähnlich günstig und die Besitzerin zwar absolut Nett/Zuvorkommend (sie gab mir Brot und dieses fr. Leberwurstgelöt) aber auch ungefähr genauso besoffen. Wir unterhielten uns kurz in ihrem Kabuff - nebenan versuchte ihr Mann zu pennen - und schon wieder wurde mir eine Lebensgeschichte erzählt.

Ich stelle gerade fest dass ich zu faul bin um auf der Karte nachzusehen wo genau mir das alles passiert ist, daher nenne ich jetzt einfach mal keine Namen.

Ach ja... Arbeit... fuck ey! Die Karte ist in irgendeiner Tasche vergraben und ich geh' höchstens noch zum Klo! Also 2 Tage Hotel - IRGENDWO - mit sau langsamem Internet und Arbeit. War toll! Jetzt muss ich aber weiter und habe die letzten 300km (in Frankreich) Richtung Bayonne in Angriff genommen.



Sonntag (the official McDonalds Day: Wasser, Fleisch, Zucker, Kaffee, Klo), 120km gefahren, 30-40km davon in diesem Meganadelholzwald mit den langen, und ebenso geraden wie ebenen Straßen auf denen man die Zeit vergisst, ging mir dann irgendwann das Wasser aus und ich suchte wieder einen Campingplatz. Laut meines Campingführers sollte es da irgendwo einen geben und ich fahre eigentlich immer so lange weiter bis ich irgendwo ankomme.
Angekommen an einer Waldlichtung mit Klos und "Duschen" parkte ich mein Fahrrad und freute mich über eine günstige Schlafmöglichkeit (aka geschlossener Campingplatz). Schnell Haare gewaschen weil es wie blöde zu kribbeln angefangen hat und ab ins Zelt. In diesem Wald wird gejagt und Frösche gezüchtet.
Am nächsten Morgen musste ich dann doch für die Übernachtung zahlen, mit meinem BLUT! Dunkle Wolken bestehend aus gefrässigen Mini-Mücken fielen über mich her wie ich derzeit über Süssigkeiten.
In Rekordzeit packte ich zusammen, begriff woher das kribbeln am Vorabend kam und flüchtete von diesem Campingplatz.

Dieser Wald ist groß, die einzigen Momente die man hat, hat man wenn der LKW-Fahrer hinter dir hupt um die Straße frei zu machen. So fuhr ich diesmal gute 130km mit einem einzigen Ziel: Bayonne, Bayonne, Bayonne, Bayonne, ...

Nach etwa 120km konnte ich ab und zu das Meerwasser riechen und das beflügelte mich weiter zu fahren: Bayonne, Bayonne, Bayonne, Bayonne, ...

Etwa 1km vor Bayonne hab ich dann doch halt in einer Billighotelkette gemacht und leckte mir meine Wunden, Bisse oder Stiche und guckte ohne Reue Youtube-Videos!



Heute habe ich dann in Frankreich noch die 15.000 Hm vollgemacht, mit einem Engländer, der Richtung Heimat unterwegs ist, gefachsimpelt und bin dann, in der ersten spanischen Stadt (Errenteria) auf der mich die eine Hauptverkehrsstraße ausgespuckt hat, beinahe wahnsinnig geworden. Oh was habe ich geflucht über den Idioten der sich dieses Straßennetz ausgedacht hat. Also wenn ich mal richtig Hass auf die Menschheit habe werde ich auch Straßenplaner.

So, nach dem ich hier in Spanien etwa 1.500 Hm gemacht habe bin ich auf dem Monte Igeldo auf der Suche nach einem Hotel - Schoooon wieder?! Ja es regnet (stark) und ich bin super entnervt von dieser Stadt Errenteria. Ich brauch 'ne Dusche und'n Bett!

Also eigentlich hätte ich auch einen Campingplatz aufgesucht, aber mir war mittlerweile alles so scheiss egal dass ich das Erstbeste genommen habe. Das erste Hotel war ausgebucht und ich bin weiter den Berg hochgefahren und - Lucky Me! - ich treffe schon wieder so einen unglaublich netten Menschen...
Ich darf gar nicht sagen was sie alles nettes gemacht hat da sie sonst vielleicht Probleme mit dem Hotelbesitzer bekommt, ... oder sie ist die Hotelbesitzerin... egal. Ich habe einen malerischen Ausblick.

Mittwoch, 13. Mai 2015

Tag X+7 - Frankreich, ein auf und ab wie beim Kniebeugen.

Es ist Dienstag Nachmittag.

Etwas benommen stehe ich in Neuenburg vor der Brücke die über Rhein nach Frankreich führt und gehe noch mal alle vermeintlich lebensnotwendigen Phrasen durch. Aus meinem Kopf qualmt es und als ich mit der Zigarette fertig bin setzte ich mich auf mein Rad und uns beide in Bewegung.

Gerade an dem Schild vorbei welches den Autofahrern angibt wie schnell sie in Frankreich fahren dürfen (die Farbe hätten sie sich ehrlich gesagt auch sparen können) rieselten auch schon die ersten Tropfen auf mich herab. Es war fast so als wolle mir Frankreich damit was sagen und ich bin ein wenig amüsiert.
Ich fahre Richtung Mulhouse was mich weniger amüsierte da anscheinend die natürliche Abwehrreaktion des französischen Immunsystems ist, Fremdkörper mit heftigem Gegenwind wieder aus dem Land zu pusten.

Ich spiele mit dem Gedanken der Fessenheim ein Besuch abzustatten, besonn mich dann aber auf meinen Treueschwur mit der Biblis und setze meinen Weg fort. Wer will schon was mit 2 Kernkraftwerken anfangen, die bringen einem ja irgendwann mehr Kummer als Spaß (nehmt euch das zu Herzen ihr Kernkraftwerksfreier™).

Direkt durch den Wald und einmal im Kreis.

Mein Ziel heute Besançon zu erreichen war etwas hoch gesteckt, denn aus irgendeinem Grund performe ich nicht so gut, bringe kaum PS auf die Straße und verdiene mir weder Hummer noch Champagner (kleiner Insider, sorry).
Ich schaffe es bis kurz nach Mulhouse und freu mich blöd als ich um 20 Uhr an einem Campingplatz vorbeikomme.



Ich baue alles auf, spanne sogar die Wäscheleine, geh duschen und stelle danach fest dass ein Generator 10m von meinem Zelt fröhlich angefangen hat sein Geschäft zu verrichten. Nichts was ein Paar Ohrstöpsel nicht wegdämpfen können denkt sich mein Gehirn und mein müder Körper erhob keinen Widerspruch.
Es war zu laut und meine Nacht nicht lang.


Die nächsten 2 Tage quäle ich mich durch die hügellige fr. Landschaft, freunde mich mit den Schildern sowie meiner neuen Karte an und breche hier und da ein paar Verkehrsregeln bis ich endlich in Besançon ankomme.
Ich nehme mir ein Zimmer in einem erstklassigen **-Hotel für günstige 70EUR und da mir am morgen mein Ständer abgebrochen ist erkundige ich mich nach einem Fahrradladen. Ich habe natürlich wieder vergessen dass morgen Feiertag ist und eile zu dem mir vorgeschlagenen Fahrradladen. Der aber hat bereits geschlossen; für immer. "Kein Beinbruch" denke ich mir und eilte wieder in die Stadt um einzukaufen da ich morgen weiterfahren will.
Am Abend teile ich dann meinen Kummer über den gebrochenen Ständer und gucke viel zu lange Youtube-Videos - wieder eine kurze Nacht.

Viel zu müde fahre ich an diesem Feiertag weiter. Ich bin schon fast aus Besançon raus da komme ich an einem kleinen Fahrradladen vorbei der auch noch offen und einen geeigneten Ständer hat. Später helfe ich auf dem Weg einem alten Ehepaar mit Werkzeug aus und miete mir schon um 16/17 Uhr ein Bungalow auf einem Campingplatz den mir das Paar empfohlen hat.
Ich schlafe bis um 20 Uhr, esse 'ne Pizza bei einem schwimmenden Pizzalieferdienst und gehe wieder pennen.



Ausgeschlafen mache ich mich den nächsten Tag auf den Weg und fahre auf der EuroVelo 6 tatsächlich mal wieder 100km bis nach Chalon-sur-Saône.
Der Tag auf der EV6 hat mir soviel Spaß gemacht dass ich überlege ihr bis nach Nantes zu folgen und am Atlantik runterzufahren. Das wären dann etwa 800km mehr.



Die Saône hatte gerade Hochwasser und an ein paar Stellen ist der Weg sehr matschig. Dieser Matsch ist schlimmer als bei Gegenwind bergaufzufahren. Das scheiss Zeug treibt sich zwischen Mantel und Schutzblech und bremst so gnadenlos dass man es sofort wieder loswerden will. Dazu kann man entweder die Laufräder ausbauen oder man verbraucht Unmengen an wertvollem Trinkwasser um alles sauberzumachen. Beides nicht so geil also entschliesse ich mich dazu meine geplante Route wieder aufzunehmen.


Jedoch nahm ich mir davor wieder ein Zimmer in einem Hotel das fast so günstig ist wie das Bungalow, und das obwohl ich mit der netten Dame an der Rezeption nur französisch sprechen konnte, bzw. sie konnte, ich immer noch nicht so richtig.

Eingedeckt mit 2 extra Litern Wasser, Schokobrötchen, Rosinenschnecken, meiner speziellen Nussmischung und noch weiteren 3 chunkigen KitKats breche ich mit meiner 2 Regel.
Die toten Katzen, Igel, Vögel, Frösche gehören für mich schon fast so auf die gemeine fr. Landstraße wie die an einem vorbeirasenden PKW und LKW. Nur das die Hügel, das ganze hoch- und runterfahren nicht aufhört, obwohl es laut Google tendenziell eher nur bergabgehen sollte, zerrte mehr und mehr an meinen Nerven.


Nach ungefähr 90km geht mir dann auch das Wasser aus und ich beende meine heutige Tour an dem bisher schönsten Campingplatz auf dem ich jemals war. Weit und breit keine Menschen und drei einsame Wohnmobile stehen auf einem Chateau in einem lichten Wald hinter einem Schlösschen (es war eine Mischung aus großer Villa und einem kleinen Schloss). Auf der Suche nach der Rezeption fahre ich etwa 3 mal an diesem vorbei bis ich bemerke dass es sich dabei um die Rezeption handelt. Hinter dem Wald ein kleines unbeaufsichtigtes aber überdachtes Schwimmbad, ein Platz zum Bogenschiessen und einer zum Basketball spielen. Dahinter dann noch 3 Seen.



Ich nehme mir fest vor am nächsten morgen Schwimmen zu gehen aber wie so viele Pläne diese Tage werfe ich auch diesen wieder über den Haufen und entscheide mich weiter zu fahren.



Wieder nur Hügel rauf und runter und nach knapp 90km will ich mir nur noch Soße aus Schweiß, Bepanthen, Insekten und Sonnenschutzmilch runterduschen und fahre den nächsten Campingplatz an.
Der Campingplatz hat geschlossen und ich spiele kurz mit dem Gedanken einzubrechen, fahre dann aber widerwillig weiter bis ich bei gut 90km die 10.000 Höhenmetermarke knacke und einen Campingplatz gefunden habe. Hier treffe ich ein älteres belgisches Paar das genauso wie ich endlich Rast machen will und die Rezeption auf diesem sehr überschaubaren 100 m^2 Campingplatz sucht.

Es gab keine. Also haben wir uns einfach hingestellt und 10 Minuten später kam die Rezeption zu uns.

An meinem siebten Tag fahre ich bergab, ich trauere fast ein wenig um die Höhe die ich gerade verliere (ich weiss dass ich sie irgendwann wieder gutmachen muss) komme durch Moulins, kann mein mobiles Internet endlich wieder aufladen und mir 2 Landkarten (1:150.000) kaufen.
In der viel zu langen Mittagspause plane ich meine Strecke für die nächsten Tage, fahre um etwa 15:30 Uhr weiter und schaffe es mit Ach und Krach noch nach Gouzon. Hier bekomme ich für schlappe 35 EUR ein Zimmer mit WiFi (um dass ich ein wenig kämpfen muss) und meine fast vergessene Hausstauballergie schlägt nach langer Zeit mal wieder richtig zu.



Egal, ich konnte duschen, hatte Trinkwasser und 'ne Klobrille an meiner Toiletteschüssel, wie geil!?
Flo

Dienstag, 5. Mai 2015

Tag X: Die Ruhe vor dem Sturm

Am Montag: Bin gerade richtig Fertig. Heute hab ich mal offiziell von den Leuten in der Fahrradwerkstatt verabschiedet die mir die letzte Woche echt viel beigebracht haben. Bin also einmal von Steinenstadt nach und durch Freiburg und wieder zurück gefahren.
Nach gut 9 Tagen Steinenstadt, Fahrradbasteln in Freiburg, Tanz in den Mai im El.Pi und anderen kleinen Abenteuern kenne ich Freiburg und Müllheim jetzt schon ganz gut.

In Steinenstadt habe ich bei Freunden meiner Eltern gelebt, wurde mit Unmengen von Spargel gemästet und hatte sehr viel Zeit um mich zu erholen.

Nun ist es Dienstag, meine Sachen sind gepackt, meine finanzielle Situation ist vorerst geklärt und ich habe Platz in meinem Kopf um ein wenig Französisch zu lernen. Ich hoffe ich habe mich jetzt von genug Kram verabschiedet und alles Nötige am Fahrrad verbessert/optimiert, so dass ich in Frankreich und besonders Spanien nicht zu sehr unter den mehreren 10 Tausenden von Höhenmetern leiden muss die vor mir liegen.

Bei meiner Pilgerroute habe ich mich für den Küstenweg entschieden der zwar etwas länger und hügeliger ist, aber dafür einfacher und bequemer. Es gibt mehr Campingplätze und Möglichkeiten etwas zu essen. Da ich meine Campingkochausrüstung nun nicht mehr dabei habe ist mir dies ein bisschen wichtig.

Ich denke dass ich in Frankreich und Spanien nicht so oft in den Blog schreiben werde wie in Deutschland, hoffe aber dass ich nach jeweils etwa 1.000km eine schöne Zusammenfassung posten kann.

In Deutschland bin ich etwa 6.600 Höhenmeter und 1.450km gefahren, mir sind 3 Speichen gerissen, habe 2 Mäntel und 2 Schläuche vernichtet, 4 Bremsbeläge runtergefahren, 1 Unterhose durchgeschubbert, 1 Portion Seba-Med Haar- & Duschgel verbraucht, eine Tube Zahnpaste verputzt, eine Kette, ein Ritzel und ein Kettenblatt zerfahren und meine Handy-Rechnung beträgt satte 44 Euro.

Ich hatte unglaubliches Glück und nun bin ich Aufgeregt und habe Angst vor all den Hürden und (Sprach-)Barrieren die vor mir liegen. Es gibt keinen anderen Weg für mich als jetzt einfach aufzubrechen und die Wirklichkeit kennenzulernen.

Bis dann!
Flo

Mittwoch, 29. April 2015

Tag 20 - Mehr Gefühl, mehr Liebe

(inkl. Nerdtalk und ohne Bilder...)

Heute habe ich mir vorgenommen dem Problem der reissenden Speichen für so lang wie möglich ein Ende zu setzen. Ich bin also von Steinenstadt (nahe Neuenstadt) mit dem Fahrrad nach Freiburg gefahren um mein hinteres Laufrad bei einer vertrauenswürdigen Fahrradverstatt auf eine neue Felge speichen zu lassen.
Der Laden hatte leider keine Resourcen (bzw. skaliert halt nicht so gut) und hätte mich auf den 7. Mai verschoben, schickte mich aber dann zu einer anderen Werkstatt. Ich bin dann zu dieser Werkstatt gefahren und entwickelte langsam ein Gefühl für Freiburg - ein Gefühl das diesmal nichts mit Liebe zu tun hat - wurde dann aber mit der harten Frühling-/ab-in-den-Sommer-Realität konfrontiert. Warteliste: 4 Wochen!

Dienstag, 28. April 2015

Tag 19 - Ruhetag

Hey, an meinem Ruhetag passiert nicht wirklich was (außer Schreiben, Waschen und 20km Fahrrad fahren), also hier ein paar noch unveröffentlichte Fotos...

Tag 18 - Endspurt Deutschland

Wenn ich mich nicht zwingen würde die Tage in die Titel der Posts zu schreiben wüsste ich wahrscheinlich gar nicht mehr wie lange ich schon unterwegs bin. Ganz abgesehen vom Wochentag ist es tatsächlich hilfreich Menschen um sich herum zu haben die einen daran erinnern daß morgen Sonntag ist.
Also werde ich heute Richtung Neuenburg aufbrechen.



Montag, 27. April 2015

Tag 16-17 - Ich bin da wo Oben ist.

Wie gut dass ich mir diesen Donnerstag nur diese 25km von Waldkirch nach Furtwangen vorgenommen habe. Das waren wohl die härtesten 25km die ich jemals gefahren bin und ich Idiot bin natürlich wieder den Radwegschildern gefolgt. Ich bin am Nonnenbach entlang den Berg hochgefahren und hatte auf der ganzen Strecke vielleicht 5% Schatten während mir die Sonne gnadenlos den Schweiß aus den Poren gepresst hat wie eine elektrische Saftpresse den Saft aus Obst.
Ich muss daher nicht erwähnen dass meine Wasserreserven schon nach knapp 2 Stunden aufgebraucht waren und ich mir gute 30 Minuten die letzten 100ml aufgespart hatte.




Donnerstag, 23. April 2015

Tag 14-15 - Eine kleine "Bilanz"

Es ist heiss, aber man kann noch fahren. Die Sonne hat mir gestern schon übel mitgespielt. Sonnenbrand auf den Armen und LSF 30 reicht nun nicht mehr aus. Da müssen erstmal 15,90 EUR für 50er herhalten.

Mittlerweile wurde ich sogar auch mal ein bisschen von einem Hund gebissen, es ist allerdings nichts passiert außer das ich festgestellt habe daß ich wirklich hässliche Gedanken bekomme wenn Menschen mit mir Psychospielchen spielen. Ich freue mich aber schon auf das Videomaterial.

Dienstag, 21. April 2015

Tag 14 - Kehl, bzw. Strasburg, Baby!

Ich war heute in Frankreich!

Nach 5 Minuten bin ich dann wieder rüber gefahren und habe in meine Herberge eingecheckt. Ich wollte ja eigentlich bis Offenburg, aber die Herberge war voll und hier ist's wunderschön.

Tag 13 - Karl's Ruhe

(Ohne Bilder, hatte schon zu viel rumzuschleppen.)

Als mir jetzt das 2. Mal eine Speiche gerissen ist (und eine weitere beim Transport zur Herberge) habe ich eingesehen daß das Fahrrad zu schwer beladen ist. Außerdem habe ich ganz vielleicht auch das hintere Laufrad beim Wechseln der Mäntel nicht ganz gerade eingespannt (jetzt wieder FAIL-Fähnchen).

Sonntag, 19. April 2015

Tag 11-12 - Regel 2: Niemals Sonntags fahren

Worms ist ganz schön - so viele glänzende Autos und Typen die sie trotzdem polieren - aber 1 Tag Pause reicht dann auch. Als Punk-Indie-Rock-Musik-Fan ist die Auswahl stark eingeschränkt. Also der Tag war schön, aber der Abend ein wenig gediegen. Auf der Suche nach einem besseren Kompass hatte ich genauso wenig Glück wie auf der Suche nach einem Paar Sticks.

Samstag, 18. April 2015

Tag 10 - Behave!

Gegen etwa halb 10 Uhr brach ich dann wieder Richtung Süden auf und die Tatsache dass es war bewölkt war und ich weiterhin mit meinem Notfallkompass navigierte half mir die Umgebung von Frankfurt noch etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.




Tag 9 - Homeless?

Ich wollte es diesen Tag in die nächste Herberge Richtung Süden schaffen (das Campen habe ich vorerst Wetterbedingt gestrichen). Ich musste es daher bis Frankfurt am Main bringen und bereute es ein wenig das schöne Lauterbach und seine Herberge zu verlassen.
Bevor ich mich auf den Weg machte brutzelte ich noch ein wenig in der Sonne und lief meinem Geld hinterher. Mit etwa 1 Stunde Verspätung machte ich mich auf den Weg und fuhr den Vulkanradweg an.



Donnerstag, 16. April 2015

Tag 7-8 - ANGRY-FACE!

Der letzte Abend in Kassel war ganz Nett. Nach dem der Schock überstanden war habe ich zumindest die Innenstadt ein wenig erkundet.

Montag, 13. April 2015

Tag 6 (die erste Pause) - Ich stehe hier, ...

Annastraße
Warum immer diese Geldprobleme?

Ich habe, wie manche wissen, eine etwas eigenwillige Kontokonstruktion. Es gibt zum Einen das Konto für die VISA-Karte die, wie bereits erwähnt, auf 500EUR pro Monat limitiert ist, zum anderen das Giro-Konto von dem 1x im Monat das VISA-Konto ausgeglichen wird. Dann habe ich noch ein "Verteiler"-Konto bei einer weiteren Bank von der pro Woche ein fester Betrag auf das "Ausgleichs"-Konto überwiesen wird.
Diese etwas eigenwillige Konstruktion - vergleichbar mit der Benutzbarkeit und Sicherheit von Linux - soll sicherstellen dass nicht durch einen blöden Zufall ein Großteil des Geldes für diese Reise abhanden kommen kann.
Ich bin folglich aber auch relativ unflexibel wenn zusätzliche Ausgaben wie Pension, Beitritt in den DJH und die Anschaffung von Reiseequipment mit ins Spiel kommen. Ich habe auch meinen Hunger an Tagen an denen ich viel fahre total unterschätzt.

Sonntag, 12. April 2015

Tag 5 - Vivi - du heißer Schinken

Ich wollte fast schreiben dass der Tag stressig angefangen hat, aber ich stehe mittlerweile so früh auf, dass ich selbst für Bäckerslerhlinge die Weckschicht übernehmen könnte.
Ich hatte also noch genug Zeit zu packen, duschen, frühstücken, etc. bevor die Straßen wegen des MTB-Rennens gesperrt wurden.

Samstag, 11. April 2015

Tag 3-4 - Willkommen im Weser-Bergland

Die Nacht ging mal wieder schnell um, diesmal war ich schon so früh wach dass ich direkt zwischen 7-8 Uhr morgens starten konnte.


Alles war vernebelt und der ganze Ort und die benachbarten Orte sahen verwunschen aus.


Auf dem Weg nach "ich weiss nicht mehr genau wo" habe ich kurz Stopp an so etwas wie einer Bäckerei gemacht und mich mit dem Angestellten (?) Thomas unterhalten der mein Vorhaben bestaunte, meine Wasserflaschen auffüllte und mir den Weg nach Hannover erklärte. Er selbst wollte auch gern mal mit seinem Oldtimer Fahrrad nach Berlin fahren und restauriert Oldtimer.

Ok, jetzt war ich also auf dem Weg nach Hannover, schön an der großen Straße entlang mit lauten PKWs und LKWs die an dir vorbei donnern in der Hoffnung dort einen Laden zu finden bei dem ich mir eine neue Wasserflasche kaufen kann. Es stellte sich heraus das meine Vaude-Wasserflasche nach ein paar Stunden einen sonderbaren Geschmack an das Wasser abgab (das Camelback auch... WTF).

In Hannover angekommen musste ich erstmal an den Gärten entlang fahren und suchte mir dabei das Zentrum.

In einem Fahrradladen versuchte ich dann mein Glück. Ich hatte aber kein Erfolg, durfte mich jedoch umziehen. Der Himmel hat sich heute dazu entschlossen einfach mal den kompletten Sonnenschein reinzulassen.

Kurz nach Hannover, ich glaube irgendwo bei Laatzen fand ich dann einen erstaunlich abgelegenen Fahrradladen der die Flaschenmarke hatte die ich suchte, jedoch gab es einige Probleme mit meinen Finanzen (yay!). Die konnte ich aber mit einem kurzen Umweg über einen "nahen" Geldautomaten (2,5km) lösen.
Danach habe ich mich erstmal auf einer einsamen Bank niedergelassen und den versucht den vorherigen Tag einmal in Worte zu giessen.

Die Szenerie änderte sich nun kaum noch bis sich irgendwann Hügel und Berge am Horizont breit machten. Während ich bei der Auswahl der Wege immer nachlässiger wurde gaben sich die Höhenunterschiede sehr viel Mühe in meinen noch so leeren Kopf verschiedene (selbst-) kritische Gedanken einzuhämmern.

Variationen des Wortes Ficken prägten die derzeitige Grundschwingung meines Gehirns:

  • sich ficken lassen
  • ich lass mich nicht ficken (auch nicht von so ein paar Anhöhen)
  • vielleicht doch, aber nur ganz kurz
  • alle ficken, nur ich werde gefickt
  • einen Fick geben
  • bei den falschen Sachen einen Fick drauf oder halt nicht drauf geben
  • ...
  • what the fuck?!?


Na-jaa, das wird ja noch richtig schön hier als ich dann eine Route anfuhr die nicht wirklich offensichtlich wieder mal für Mountainbikes war. Ich hab mich also den Hügel da hochgequält während mir die Autofahrer mich ermutigend begrüsst haben. Da hab ich mir auch noch nichts gedacht, wurde ja schliesslich den ganzen Tag ganz nett behandelt und sehr oft von fremden Menschen gegrüsst.

Irgendwie scheine ich unbewusst immer den harten Weg einzuschlagen, also wenn mir nicht gerade irgendwas in den Schoss fällt. Fotos gibt's davon jetzt nicht so richtig, aber Videos kommen (irgendwann).
Bin dann so gegen 19 Uhr am Humboldt See von Rad direkt in mein Zelt gefallen. Nicht ganz direkt, ich musste noch kurz meine Blessuren verarzten, knapp 10 Stunden Rad fahren gehen nicht so ohne weiteres an einem vorbei.

Obwohl ich mitten in der Nacht schon wieder frierend aufgewacht bin reichte wohl ein kurz gang zur Toilette und ein Schlückchen Medi Knight um mich wieder ins Schlie-Schlah-Schlummer-Land zu bringen.
Nach dem ich ausgeschlafen hatte aber immer noch unter der Wirkung des Saftes stand stellte ich fest dass ich Rückenschmerzen bekomme wenn ich auf dem Rücken liege während ich mit einem Kaffee in der Hand am Wasser stand und meine Gedanken und meinen Kugelschreiber kreisen liess (...).



Der Strom wird langsam knapp und so habe ich mir vorgenommen jetzt höchstens alles 2 Tage was zu schreiben und mir dazwischen immer Notizen zu machen.
Nach dem ich meine Kette geputzt und mir bis etwa 12 Uhr Zeit mit dem Packen gelassen habe fuhr ich los und ahnte schon was mich erwartet. Hügel, Berge, kein Internet und Geldprobleme.

"Willkommen im Weser Bergland" ...

Die andere Seite von mir ringt gerade nach Luft.

Schnell noch neue Bremsbeläge drauf gemacht, denn vor mir lagen irgendwas zwischen 50m und 75m (oder mehr, ich hab keine Ahnung...) Höhenunterschied auf 4km, und dann ging es wieder bergab.

... und weit und Breit keine Campingplätze, bzw. sehr schwer zu erreichende und wenige. Ich holte mir Rat nach dem ich mir vorgenommen habe mit den Anwohnern ein wenig auf Tuchfühlung zu gehen und wurde in das Landhotel Lönskrug Hellental geschickt was mir alleine schon wegen der Wetterlage gelegen kam.

Jetzt hab ich wieder Internet, ein Bett... (WTF - EIN BETT!) und einen sorglosen Schlaf ohne Kälteschock mitten in der Nacht.
... und Frühstück und ausserdem startet hier morgen früh ein MTB-Rennen.

Ich versuch mich die nächsten Tage mal bis zur Weser durchzukämpfen, bis bald.

Flo

Freitag, 10. April 2015

Tag 2 - Der Postbote

So, da lag ich nun, wach. Der Adrenalin in meinem Körper schien mir mitteilen zu wollen dass ich hier nicht in der Kälte liegen bleiben sollte.

Donnerstag, 9. April 2015

Tag 1 - Willkommen in Röders' Park

Tag 1 war richtig anstrengend, ich weiss gar nicht mehr wie oft ich mich verfahren habe, wie viele kleine Pausen ich gemacht und Fotografiert habe. Dabei hat alles so spät angefangen, erst knapp 30 Minuten Verspätung im Rotbuchenstieg dann bei Fork (hatte noch was geschäftliches zu erledigen) noch 2 Kaffee getrunken und um erst etwa 12 Uhr losgefahren.

Das erste Highlight kam dann im alten Elbtunnel. Ich durfte mit dem "großen" Fahrstuhl wieder hochfahren. Ich kam mir ein wenig komisch dabei vor da ich den Fahrstuhl ganz für mich alleine hatte, aber das Gefühl verlor sich ein wenig da ich mich gefreut habe mit dem ganzen Kram nicht zwischen 10-20 weiteren Leuten stehen musste die ganz dringend nach oben wollen.

Die Reise durch Wilhelmsburg verlief relativ schmerzlos dafür hatte es Harburg in sich. Mit der Fahrradkarte konnte ich mich nur so lala orientieren und ich musste das erste mal den Kompass. Dass so viele früh- und spätpubertierende Jungs und Mädels willkürlich die Radwege kreuzten half mir nicht gerade dabei und ich spürte wie ich langsam ungeduldig wurde. Vielleicht wurde ich auch hungrig und so machte ich kurz bevor ich Harburg verlies noch eine kleine Rast, wie ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen konnte auch meine letzte.
Ich stellte aber fest dass ich vergessen hatte das Solarpanel in Betrieb zu nehmen und so tat ich das ganz nachsorglich.


Ich befürchte meine Durchschnittsgeschwindigkeit war zu diesem Zeitpunkt auf sehr niedrigem Terrain, aber immerhin bin ich ein paar mal im Kreis gefahren, so konnte ich zumindest den Computer austricksen. Endlich Land in Sicht und der Himmel klarte sich auch auf, die Sonne schien plötzlich so stark das ich mir die Klamotten vom Körper riss und in den nächsten Bach gesprungen bin...

Ok, ich hab mir eigentlich nur die Jacken regelmässig an- und ausgezogen und hinten an meinen Anhänger gespannt, aber bevor ich jetzt zu detailliert (langweilig) schreibe springe ich mal ein wenig.

Viel Land und viel Landstraße, die letzte Einkaufsmöglichkeit liegt schon ein paar Stunden zurück. Manchmal liessen mich die Radrouten im Stich und ich bin mittlerweile davon überzeugt dass Selbstgespräche und das Summen und Singen von wirren Texten auf inkonsistenten Melodien eine sehr beruhigende Wirkung haben können. Allerdings hab ich mich höchstens über das Kartenmaterial oder die Beschilderung aufgeregt. Gegenwind hatte ich kaum. Ein bisschen "bergauf" ging es, aber das war ok.

Ich bin also ein wenig entrückt als man mich durch schlammige Waldstücke geschickt hat. Das wäre wahrscheinlich ein heiden Spass für Leute mit Mountainbike gewesen, ich bin mit meinem Trekkingrad und dem Anhänger aber eher durch die schmalen nicht ganz so matschigen Linien im Weg gezittert.

Irgendwann überraschte mich dann die Lüneburger Heide wieder mit seiner wunderschönen Landschaft und auch hier merkte ich dass mir das Kartenlesen noch nicht so leicht von der Hand ging. Irgendwann hab ich dann auf meine Route geschissen und hab einfach nur die Orte anzufahren die ich sowohl auf den Schildern als auch der Karte gefunden habe.

Ich nahm absolut menschenverlassene Wege und auch die Beschilderung lässt vermuten dass diese Straßen/Wege lange nicht mehr regelmässig benutzt wurden. Ein schöner Gedanke dass es noch nicht überall so voll ist.

Mittlerweile war ich auf dem Weg nach Heber, bin 90km gefahren und Soltau war noch 23km entfernt. Das war zwar nicht ganz auf meiner Route, aber meine Wasservorräte waren beinnahe aufgebraucht, ich war total fertig und ein Campingplatz nicht mehr ganz so weit weg. Ich habe dann, bei 105km etwa, herausgefunden dass es so was wie Quick-Camping gibt (da stehen dann irgendwie nur noch Automaten rum) und dass Soltau und ein anderer Campingplatz nur noch 10km weit weg waren, also scheiss drauf (bzw. YOLO)!


Willkommen in Röders' Park, der Campingplatz wurde vor ein oder ein paar Jahren wohl zu einem der besten Campingplatz Deutschlands ernannt und die Duschen waren tatsächlich erste Sahne!
Ich musste jedoch ein wenig schmunzeln als ich darüber nachdachte ob ich nicht vielleicht einen günstigeren Platz vorgezogen hätte. Da ich das auf meiner Karte aber eh nicht unterscheiden kann und ich eigentlich nur pennen wollte war mir das dann kurz darauf auch wieder egal.

Schnell noch die Eltern beruhigt, 'nen Liter Wasser gestürzt und dann wiegte mich auch schon die nächste Dosis Medi Knight in den Schlaf, der sehr kurz war...

Fortsetzung folgt. 

Dienstag, 7. April 2015

Über Geldprobleme, schlaflose Nächte und den Abreisetermin


Nach dem mir gerade noch rechtzeitig eingefallen ist dass mein Kreditkartenlimit bei meiner Bank nur auf 500EUR gesetzt ist und nur einmal im Monat abgebucht wird (damit komme ich etwa 2 Wochen aus, meine TANs habe ich nicht dabei) werde ich heute dies Regeln und mir noch eine neue Isomatte und einen kleineren Rucksack besorgen, der auf meinen Gepäckträger passt, Schlüssel abgeben, Laptop 2 einlagern, malen, vllt mit Flo zum Barbier gehen (hatten wir ja eigentlich noch vor, oder?) und mein Lieblingskugelschreiber suchen.

Schlaflose Nächte, ein Suppe aus Gefühlen die nun schon vor ein paar Tagen angefangen hat zu brodeln fängt langsam richtig an zu kochen. Ich werd' wohl heute Abend eine Dosis Medi Knight zu mir nehmen um morgen auch genug Saft zu haben. Der Saft wird daher die ersten Abende auch immer mit mir sein.

Ja, also morgen geht's dann los. Wohn' die letzten 2 Tage gerade im Rotbuchenstieg bei einer Freundin, davor bei Flo - danke Flo! - und werde morgen zwischen 9-10 Uhr aufbrechen. Ihr seit alle gerne eingeladen im Rotbuchenstieg 22 vorbeizugucken und Christiane's Baustelle zu bestaunen während ich mich klammheimlich verdrücke.

Bis dann!
Flo

Sonntag, 5. April 2015

Rerouting

Nach meinem kleinen 110km Trip durch Wind, Wetter und div. Dörfer habe ich wichtige Erkenntnisse gesammelt. Zum Einen dass Vaseline die absolut beste Erfindung nach dem Rad ist, zum Anderen dass ich selbst bei der minimal Beladung - sofern das Wetter schlecht ist - bei 110km an meine Grenzen stoße.



Auf die letzten 20km war ich wirklich unkonzentriert und habe anfangen hysterisch zu lachen wenn ich wieder 5km Steigung hatte und mir die steife Briese und div. entgegenkommende LKWs den Wind aus den Segeln genommen haben.
Nun muss ich erstmal gucken ob ich nicht noch das Eine oder Andere zu Hause lasse oder mir in den Süden schicke und kürzere Etappen fahre.

Also auf was kann ich verzichten? Ich denke darüber nach einen Großteil der Technik erst vor Frankreich in Betrieb zu nehmen, wenn ich im selben Zuge meine Matte und die Winterklamotte gegen die Sommerklamotte und eine dünnere Matte austauschen kann. Zudem wäre ich dann im Training. Das würde allerdings bedeuten dass ich nicht mehr regelmäßig Updates posten kann und mein Internet ist auch nur in Deutschland umsonst. Auf der anderen Seite habe ich wahrscheinlich eh kein gutes Netz, bzw. LTE, und ich sollte eher gucken dass ich in Internetcafes Zugang zur virtuellen Welt finde.
Ich würde aber auch gerne die Fahrt auf Video aufzeichnen und brauche zum Wegsichern der Daten ein Laptop. Ok, vielleicht könnte ich auch einfach die Qualität des Videos soweit reduzieren dass ein Wegschreiben der Daten nur etwa alle 3 Tage nötig wird und dann darauf hoffen dass ich an einem Internetcafe vorbei komme, oder bei jemanden der mir erlaubt die Festplatte und die Kamera an seinen Rechner anzuschließen.
Das behindert mich allerdings bei meinem Vorhaben die Sprachen zu lernen, die ich brauche wenn ich das jeweilige Land bereise. Auf der anderen Seite ist nicht einmal sicher dass ich nach einer Etappe überhaupt noch genug Elan habe irgendwas in mein Gehirn zu drücken. Vielleicht reicht ja auch der ein oder andere Blick in die Wörterbücher...
In Porto ohne Laptop, mit diesem Gedanken versuche ich mich auch gerade anzufreunden.

Eine weitere Maßnahme, die ich schon ergriffen habe, ist kürzere Etappen zu fahren. Mangelnde Konzentration am Abend könnte ich mir nur dann leisten wenn ich ein vorzeitiges Ableben in Betracht ziehen würde. Ich müsste dann allerdings auf Teile meiner Ruhetage verzichten wenn ich noch mal irgendwann in 3 Monaten ankommen will.

In den kommenden Tagen werde ich dann noch mal ein Update der Route posten. Ich denke dass ich Dienstag, spätestens Mittwoch abreise. Ich muss jetzt noch 2-3 Dinge kaufen und organisieren.

Cheers
Flo

Samstag, 4. April 2015

Liebesbrief

Manche haben eine Liste mit Namen derer die sie so gar nicht mögen. Ich habe mir darüber tatsächlich nie so Gedanken gemacht, worüber ich mir aber durchaus Gedanken mache ist wie viel mir manche Menschen bedeuten. Die letzten Wochen habe ich mit vielen meiner Freunde über das Thema Liebe sinniert und anscheinend wissen tatsächlich alle was Liebe für sie bedeutet.

Mir fällt es, auch nach den vielen Gesprächen, schwer Freundschaft und Liebe richtig einzuordnen. Das verliebt sein, die Euphorie, das Verlangen nach Intimität, bzw. das Vertrauen sich auf andere einlassen zu können, körperlich oder geistig, das anscheinend für viele ein wichtiges Indiz für Liebe ist, hilft mir dabei nicht weiter. Diese Emotionen habe ich vielen Freunden gegenüber, auch wenn es nicht unbedingt der Wunsch nach körperlicher Intimität ist. Ich frage mich ob verliebt sein einfach nur bedeutet dass man mit jemandem Sex haben kann oder will. Wo ist denn da die Grenze die einem sagt: "Pass up!"?

Naja, also ich will eigentlich nur sagen dass ich jetzt ein paar Namen nenne derjenigen mit denen ich gerne Zeit verbracht habe und es auch weiterhin viel tun will ohne dass man davon ausgehen muss dass ich gleich mit euch in's Bett will.

Ich liebe Wolf, Julia, Julia, Inga, Björn, Domi, Sandra, Flo, Olaf, Ali, Jason, Anna, Alex, Gabi, Christiane, Arne, Jessica, Yeliz, Dania, meine Eltern und mich selbst (auch wenn ich mir selbst gegenüber häufig ein Arsch bin, aber wir sind einfach schon etwas weiter in unserer Beziehung, daher ist das ok).

Die Liste ist für mich nur ein Anfang um mit dem Thema besser umgehen zu können und da Zuneigung für mich keine messbare Größe ist kann ich nur sagen dass diese Liste nach nichts sortiert ist. Die Grenze zwischen Freundschaft und Liebe, sowie mein Gehirn sind allerdings so aufgeweicht dass ich hier bestimmt die eine oder andere Person vergessen habe.

Falls wir uns vor meiner Abreise nicht mehr sehen, bis bald.

Mittwoch, 1. April 2015

Fahren oder nicht fahren...

Nach reichlichen Überlegungen ob ich diese Reise wirklich machen soll hat mir das Schicksal meine Entscheidung heute abgenommen.

Ich habe mein Rad zu Hause abgestellt um mit dem Auto die letzten Dinge in den Proberaum zu fahren. Nach etwa 45 Minuten Schufterei war ich eigentlich ganz froh mal kurz keinen Gegenwind zu haben oder irgendwas anderes was mir das Leben schwer macht. Ich hatte echt kein Bock mehr, dieses ganze Geschleppe, immer Gegenwind, Dinge die kurzfristig den Geist aufgeben und Menschen die einen einfach nicht verstehen wollen.

Es ist der Frust der mich mich aus dem ganzen Getue rausdrückt wie die Finger die Zahnpasta aus der Tube. Da frage ich mich doch ob ich vor etwas flüchte oder ob ich auf etwas zulaufe. Etwas dass sehr gefährlich sein kann und mir wahrscheinlich doch nichts bringt außer die Unsicherheit nach oder schon während der Reise vor dem Nichts zu stehen.

Diese und noch andere Gedanken haben mir heute wieder einen Besuch abgestattet und meine Entscheidung stand tatsächlich auf der Kippe. Nun ja, als ich zurück gekommen bin um mein Fahrrad wieder einzupacken stand ich dort wo mein Fahrrad mal stand.
Was vor mir lag war nicht mehr fahrbar. Das Rad ist umgekippt und irgendein Arsch hat sich wohl gefreut etwas kaputt machen zu können. Das hintere Laufrad ist total verbogen und ich schätze die Rohloff ist auch verzogen.

Ich hab echt kein Bock mehr gegen diesen Unsinn anzukämpfen. Ich habe mich daher entschlossen die Tour auf unbestimmte Zeit zu verschieben und such' mir jetzt erstmal wieder einen anständigen Job in einer Internetagentur mit netten Kollegen, verdiene ein wenig Geld und vielleicht lass' ich das Rad dann noch mal reparieren.

Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel, ich hab' jetzt soviel Geld in das ganze Unternehmen gesteckt dass ich mir dass jetzt nicht mehr leisten kann und mir fehlt auch einfach die Kraft da noch gegen an zu stinken.

Ich wünsche euch allen noch einen schönen April.

Dienstag, 24. März 2015

Nach Porto ist vor Porto

Wow, das war ein wenig ernüchternd. Mein gestriger Besuch beim Centro de Emprego do Porto zeigte mir mal wieder deutlich dass es Zugezogenen nicht wirklich leicht gemacht wird (also eher schwer) sich in die Gesellschaft zu "integrieren". Während der Sicherheitsbeamte wirklich sehr zuvorkommend war und mir zeigte wie ich mir das richtige Ticket abhole wollte/konnte die Frau hinter dem Schreibtisch überhaupt nicht mit mir reden. Eine ihrer Kolleginnen eilte herbei um die Situation zu entschärfen. Das half aber nur meiner Erkenntnis dass man keinen "ordentlichen" Job bekommt wenn man nicht Portugiesisch spricht. Ich solle in den Restaurants fragen, das war mir jetzt aber auch nicht neu.

Sonntag, 22. März 2015

Naturgewaltigung

Der Tag begann (und blieb eigentlich auch) relativ unspektakulär, gepennt wie ein Stein, geduscht, angezogen und auf den Weg zum Frühstück-Bufett gemacht. Ein bisschen aufgeregt war ich ja schon da ich nicht wusste was mich erwartet, hätt' ich aber ehrlich gesagt nicht sein müssen.


Boa Noite

Ziemlich schön so ein Friedhof mit Kerzen.
Ein bisschen wie in einem Horrorfilm.

Samstag, 21. März 2015

Auf Stippvisite in Porto

So,

heute Abend geht's schon mal für 3 Tage nach Porto, Lage checken und am Montag das Arbeitsamt aufsuchen. Dann bei Galão, Portwein und 1kg Kartenmaterial und Ratgebern die Route festklopfen und den Pilgerpass übersetzen (der ist tatsächlich auf Spanisch).
Danach Abends bei noch mehr Portwein am Hafen entspannen und wenn dann noch Zeit bleibt die Stadt einfach mal ein bisschen per pedes erkunden.

Lässige 20 Grad Celsius lassen meine Vorfreude noch weiter steigen.

Cheers
Flo

Sack und Pack

Nachdem gestern der Anhänger angekommen ist musste ich heute mal probepacken. Momentan fehlt noch die Isomatte und in der Schüssel fliegt der Kram nachher nicht so rum. Ich habe noch einen Seesack aus meiner Zeit beim Alster-Canoe-Club.

Dienstag, 17. März 2015

Hallo erstmal...

Hey,

ich schrubb gerade noch ein paar Seiten ein um meine Vorbereitungen zu dokumentieren und vielleicht komme ich auch noch dazu ein paar Bilder einzustellen oder aus dieser Plattform ein hübsches Design herauszukitzeln.

Bis dato steht nur das Bad und die Apotheke.

In Zukunft, so etwa ab 7. April poste ich hier kleine Statusupdates von meiner Radtour nach Porto und vielleicht trifft man sich dort oder auf dem Weg dorthin.

Bis dann.
Flo